2018-heute
Der andauernde Krieg im Osten der Ukraine mit mindestens 14.000 Toten
und zahllosen traumatisierten schwer körperlich und seelisch verletzten
Menschen ist derzeit -Februar 2022- wieder sehr aktuell durch die
Bedrohung eines Krieges mit Russland. Bereits 2018 hatte TraumaAid zwei
Blockseminare durchgeführt und damit eine Basis zu schaffen versucht,
die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit therapeutischer Hilfe zu
verbessern. Nach diesen Seminaren („Elternarbeit“ und „die Entwicklung
der Kindertherapie von gestern bis heute“) zeigte sich ein erheblicher
Bedarf und ein außerordentliches Interesse an einer weiteren Fortbildung
in diesem Bereich – besonders an spezieller Traumatherapie. Die
Weiterbildung wurde in 2019 gewährleistet.
In Zusammenarbeit mit der Schmitz-Stiftung ist es gelungen einen kompletten Kurs in TPSS+ auf die Beine zu stellen (2021-2022). Partner von Ort ist die Charitable Foundation in Lviv (Lemberg).
2017 hat Frank Hofmann ein zweitägiges psychologisches Seminar an der Universität Lemberg (Lviv) durchgeführt mit dem Thema „Therapeutische Arbeit mit Eltern unter besonderer Berücksichtigung der Lebenssituation mit behinderten / autistischen Kindern“ Das Seminar war systemisch und familientherapeutisch orientiert. Diese Veranstaltung zeigte einen erheblichen Bedarf an psychotherapeutischer Fortbildung im Allgemeinen und den starken Wunsch nach EMDR-Fortbildung im Besonderen.
Als nächster Schritt wurde unter dem Dach von TraumaAid das Seminar „Die Entwicklung der Kindertherapie von gestern bis heute“ durchgeführt; dabei wurde viel Wert auf das Aufzeigen der Verbindungen zur Traumatherapie gelegt.
Im Anschluss daran konnte das Ausbildungsprojekt für TPSS+ mit der Förderung der Schmitz-Stiftungen in die Wege geleitet werden, das 2021 implementiert wurde.
Die Niedersächsische Staatskanzlei hat ein größeres Projekt ausgeschrieben, das die psychische Gesundheit alle Altersstufen, besonders aber der vom Krieg betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie deren Familien zum Ziel hat. Im Namen der vom Krieg schwer getroffenen Menschen bedanken wir uns sehr!
TraumaAid Germany kann mit dieser Landeszuwendung einen kompletten TPSS+® – Kurs durchführen, der noch in diesem Jahr beginnt (wenn nicht vor Ort möglich, ersatzweise in Polen).
Eine TPSS+-Serie umfasst drei Seminare à fünf Tage und je zwei Tage Supervision. Dieses Projekt baut auf den Vorausgegangenen zwei Projekten auf: Mitten im von der Schmitz-Stiftung finanzierten Seminar 2 erreichte uns die Reisewarnung der Bundesregierung, in der empfohlen wurde die Notwendigkeit des Aufenthaltes zu prüfen und auszureisen, wenn nicht zwingend erforderlich.
Da wir im äußersten Westen in Lemberg / LVIV das Seminar abhielten, in der Stadt also, in die die einige Botschaften ihr Personal verlagerten, hielten wir es für verantwortbar das Seminar vollständig durchzuführen.
Für uns war und ist es am schwierigsten, die Teilnehmer, die wir ja inzwischen gut kennen, zurückzulassen. Der Tag, an dem dieser Text geschrieben wird (22.02.2022) beweist, dass diese Sorgen mehr als berechtigt sind.
Seminar drei hat im August in Polen in Grenznähe zur Ukraine stattgefunden, 21 Teilnehmer konnten für diese Zeit ausreisen und die anderen Kollegen wurden online dazu geschaltet.
Es ist ein noch laufendes Pilotprojekt, das erste Seminar fand statt und das zweite beginnt Februar 2022. Ende 2022 startet das insgesamt dritte Projekt.
Eine Auswertung der Ergebnisse wird am Ende der Seminare als Teil des Projekts erwartet, damit ist der Aspekt der Nachhaltigkeit von Beginn an berücksichtigt.
Um aber die für eine nachhaltige Ausbildungsstruktur notwendigen Supervisoren auszubilden, bedarf es mindestens einer weiteren Seminarserie (15 Tage Seminar plus 6 Tage Supervision), auf deren Finanzierung TraumaAid hofft und daran arbeiten wird.
