Mekong II

2014 – 2017

Hintergrund

Naturkatastrophen und kriegerische Auseinandersetzungen – das sind die wesentlichen Aspekte, die die Lebensumstände der Bevölkerung von Myanmar (Burma) und Kambodscha prägen.

Trauma Nothilfe

Die oft gravierenden psychischen Folgen werden dabei von den Regierungen kaum beachtet. Das Gesundheitssystem von Myanmar gilt als eines der ineffizientesten in Asien. In Kambodscha wurde dem Bereich »Mentale Gesundheit« zwar offiziell Priorität eingeräumt. Die Ergebnisse sind jedoch noch nicht zufriedenstellend. In beiden Ländern gibt es kaum oder keine Koordinations- oder Anlaufstellen für psychisch Erkrankte. Ebenso sind kaum oder gar keine Ausbildungsmöglichkeiten für Therapeuten und Sozialfacharbeiter vorhanden.

Projektziele

Ziel des Projektes ist es, einen eigenständigen psychotherapeutischen Dienst sowohl in Myanmar als auch in Kambodscha zu etablieren. Dafür wird ein systematisches und international anerkanntes Trainings- und Behandlungsprogramm zur Verfügung gestellt und an den Universitäten, im staatlichen Gesundheitsdienst und an den jeweils 20 Projektstandorten in Myanmar und Kambodscha strukturell verankert. Bei den Projektorten handelt es sich um Flüchtlingslager, Kliniken, Waisenhäuser und Rehabilitations- oder Betreuungseinrichtungen.

Projekt Fazit

Das Projekt begann Ende 2014, im Verlauf des Jahres 2015 fanden drei Ausbildungsseminare für Auszubildende aus Myanmar und Psychologen und Psychiater aus Kambodscha statt. Zur Begleitung der Ausbildung wurden drei Supervisionsreisen innerhalb von Myanmar organisiert; sie dienten dazu, den Lernprozess zu evaluieren. Für das laufende Jahr 2017 sind jeweils zwei weitere Seminare in Kambodscha und in Myanmar vorgesehen.

Direkte Zielgruppe für die dann ausgebildeten Therapeuten sind traumatisierte und an anderen psychischen Erkrankungen leidende Kinder und Jugendliche sowie Frauen und Männer in diesen Einrichtungen. Insgesamt geht es um 2500 Personen. Es handelt es sich mehrheitlich um Waisenkinder, verlassene Kinder, Opfer von Gewalt und sexuellem Mißbrauch, HIV-infizierte Kinder, drogenabhängige Jugendliche und Erwachsene. Zur qualifizierten psychotherapeutischen Behandlung und psychosozialen Betreuung werden in Myanmar 120 Sozialfachkräfte und 30 Therapeuten und Therapeutinnen und in Kambodscha 90 Sozialfachkräfte und 30 Therapeuten unter Anleitung von fünf asiatiaschen und sechs europäischen Traumaspezialisten ausgebildet.


Finanziert wird das Projekt von terre des hommes Deutschland und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Projektpartner vor Ort ist EMDR Cambodia (emdrcambodia.org).